Eng – Enger – Angst

Schauen auf das, was in die Zukunft führt

Wie sehr Angst das ganze Sein einengen kann, wissen viele aus eigenem Erleben. Nicht nur Menschen, für die Angst zur Krankheit geworden ist, sondern wir alle erleben, wie wir am Wunsch, Gottes Ruf zu folgen, immer wieder scheitern, ja oft nicht einmal wissen, warum. Die Beiträge dieses Heftes beleuchten diese Widerstände aus unterschiedlichen Richtungen. Jede Zeile will uns auf den Weg in eine größere Freiheit locken.

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Editorial

Liebe Mitchristen

die neue Ausgabe des Brennpunkt Seelsorge hat eine schon oft gehörte und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb un-er-hörte Botschaft:
Wir sind zur Freiheit berufen!

Freiheit – nicht nur für die Ossis unter uns ist das ein besonderes Wort. Ich jedenfalls bin im September wieder einmal fast ehrfürchtig in die Wahlkabine getreten, um meine Kreuzchen zu machen – ich darf wählen! Was für ein Vorrecht!
Das Markenzeichen des Gottes Israels, an den wir glauben, ist FREIHEIT. Als solcher wollte er FREIE Menschen als seine Ebenbilder. Das zu verwirklichen, hat er sich sehr viel kosten lassen.

Und auch uns kostet ein Leben in Freiheit eine Menge. Denken wir an Abraham und all jene bekannten und unbekannten Menschen, die sich aufgemacht haben, Gottes Ruf folgend in ein Land, das sie noch nicht kannten. Vielleicht gehören auch Sie dazu. Dann wissen Sie auch, dass Bequemlichkeit, Passivität und Angst eher hinderlich sind. Damit kommt man nicht weit. Über jedes dieser Hindernisse könnte man lange reden. Wir haben entschieden, uns in diesem Heft der Angst zu widmen, denn sie erscheint uns allgegenwärtig, sowohl in der weltpolitischen Situation als auch im persönlichen Leben.

Das Wort ANGST ist verwandt mit dem Wort Enge oder Bedrängnis, wie wir es z. B. als „Angina pectoris“ („Herzenge“) kennen. Wie sehr Angst das ganze Sein einengen kann, wissen viele aus eigenem Erleben. Nicht nur Menschen, für die Angst zur Krankheit geworden ist, sondern wir alle erleben, wie wir am Wunsch, Gottes Ruf zu folgen, immer wieder scheitern, ja oft nicht einmal wissen, warum. Die Beiträge dieses Heftes beleuchten diese Widerstände aus unterschiedlichen Richtungen. Jede Zeile will uns auf den Weg in eine größere Freiheit locken.

Wer Gottes Ruf hört und sich aufmacht, ist durch die Zeiten und über den Erdball mit unzähligen „Wanderern“ verbunden. Und doch ist es immer ein persönlicher Ruf, mit dem Gott jeden Einzelnen anspricht. Und auch das „gelobte Land“ ist für jeden ein anderes. Ob darin dann immer nur Milch und Honig fließen, sei noch dahingestellt (immerhin gibt es auch in Israel Wüste!).
Doch eines ist klar: niemand kommt so an, wie er aus dem, „wo es ihm wohl war“ losgegangen ist. Der Weg selbst und das Täglich-neu-Aufbrechen verändern uns von innen nach außen: Wir üben, genau hinzuhören, unser eigenes Tempo zu finden und nicht zuletzt den langen Atem, das Durchhalten – Grundfertigkeiten von freien Menschen.

Gott hat Freude an Menschen, die aufbrechen, er selbst ist ein sehr aufbruchbereiter Gott, immer unterwegs zu und mit seinen Menschen, eher im Zelt als in einem Haus zu finden. Und unsere Welt, in der gerade viel Bedrohliches passiert und so viele Menschen entwurzelt sind, braucht dringend „Wanderer“, die um das Ziel alles Unterwegsseins wissen und in freudiger Zuversicht andere anstecken, sich ebenfalls dahin aufzumachen.

So wünsche ich Ihnen Neugier und Freude beim Lesen dieses Heftes und für jeden Aufbruch, zu dem Gott Sie ruft.


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